Nach der Einführung der LKW-Maut gibt es einige Bundesstraßen, die von mautscheuen Spediteuren als Ausweichstrecken benutzt werden. Im Kreis Soest wird nach ersten Zählungen vor allem die Bundesstraße 1 dazu genutzt, Maut zu sparen. Auch auf der B 475 soll nach Ansicht von Anliegern der Schwerlastverkehr seit der Mauteinführung zugenommen haben. Hinzu kommt, dass die B 475 von LKWs gerne als Abkürzung zwischen den Autobahnauffahrten der A 2 in Lippborg und der A 44 in Soest benutzt wird. Die Lippetaler SPD fordert nun, dass nach Ausweitung der Mautpflicht auch die B 475 zwischen diesen Autobahnauffahrten aufgenommen wird.
Nach Auskunft des Düsseldorfer Verkehrsministeriums werden voraussichtlich im September genügend Daten für eine Entscheidung vorliegen. Sollte sich das Ausweichen der Schwerlaster bestätigen, fordert die Landesregierung spätestens zum 1. Januar 2006 die Lkw-Maut für bestimmte Bundesstraßen.. Laut NRW-Verkehrsminister Axel Horstmann sehe das Mautgesetz diese Möglichkeit bereits vor.
Nach Meinung der Lippetaler SPD muss bei der Auswertung der Zählergebnisse auch die Tatsache berücksichtigt werden, dass die B 475 schon seit längerem als Abkürzung missbraucht wird. Zugenommen haben soll dies Autobahnflucht bereits unmittelbar nach der Fertigstellung der Soester Umgehungsstraße. Die vom ADAC vorgeschlagene Alternative, in der Gegend der Ausweichstrecken die Autobahnen mautfrei zu stellen, hält die Lippetaler SPD für falsch. Außerdem ist eine solche Regelung in Berlin und Köln bereits vor Einführung der Maut diskutiert und verworfen worden.
Die Lippetaler SPD will auch den Lippetaler Gemeinderat mit diesem Fall betrauen. Der NRW-Verkehrsminister ist bereits angeschrieben worden. Unterstützung erhält die Lippetaler SPD auch von ihrem Landtagskandidaten Norbert Römer.