Wohnungsbau in ländlichen Raum

Die Bertelsmann Studie (2013) bestätigt: Die BRD braucht mehr Investitionen im Bereich bezahlbarer Wohnungen. Wenn die Gemeinden im ländlichen Raum der Binnenwanderung, d.h. Landflucht in die größeren Städte, entgegen wirken wollen, müssen sie „bestehende Strukturprobleme angehen und Entwicklungspotenziale der jeweiligen Region verbessern“ (Soester Anzeiger vom 06.03.2017).
Durch den Ausbau von Wirtschaftsräumen geht die Gemeinde Lippetal schon den richtigen Weg, aber im Sektor Wohnungsbau liegt noch vieles im Argen. Jahrzehntelang galt der Wohnungsbau als eine wichtige Aufgabe der Politik und wurde mit hohen Investitionen gefördert. Seit 1990 ist die öffentliche Förderung stark reduziert worden und man hat den Wohnungsmarkt den Kräften des Marktes überlassen.

Die Folge: überall fehlt günstiger Wohnraum. Das Verhältnis zwischen Eigentums-, Miet- und Sozialwohnungen hat sich verschoben. Die Anzahl der Sozialwohnungen ging stark zurück, so dass die Nachfrage auf dem freien Markt stieg und damit das Preisniveau. Gerade einkommensschwache Familien und junge Menschen habe kaum eine Chance, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Daraus ergeben sich folgende Forderungen:

  1. Die Kommunen müssen Bauland in zentraler Lage möglichst an unterschiedlichen Standorten zu bevorzugten Konditionen für den sozialen Wohnungsbau und für Wohnungsbau-genossenschaften bereitstellen.
  2. Baulandflächen dürfen nur dann vergeben werden, wenn wenigsten ein Anteil von 30% für öffentlich geförderten Wohnraum bereitgestellt wird.
  3. Kommunen müssen sich mit eigenen Mitteln am sozialen Wohnungsbau beteiligen.
  4. Kommunen müssen sich auf ihre Daseinsvorsorge besinnen. Wer kommunalen Wohnungsbau fördert, spart an der Wohnkostenbelastung bei gestiegenen Transferleistungen.

Laßt uns Lippetal gestalten!