Wer kennt sie nicht mehr, die die älteren Magirus-Deutz Feuerwehr Fahrzeuge mit ihren markanten Rundhauben. Zwar werden Feuerwehrfahrzeuge liebevoll durch die Kammeraden gehegt und gepflegt, aber irgendwann landen sie im Museum oder auf dem Schrott, weil sie unwirtschaftlich geworden sind und sich für die steigenden Anforderungen im Dienst nicht mehr ertüchtigen lassen. Quasi mit der Ablösung der bekannten Rundhauben wurde 1968 der Grundstein des Feuerwehrgerätehauses in Herzfeld gelegt. Der 2016 im Gemeinderat einvernehmlich beschlossene Brandschutzbedarfsplan machte insbesondere in Herzfeld erhebliche Investitionen offenbar. Die SPD Fraktion hat sich vor Ort unter sachkundiger Begleitung informiert und festgestellt, dass sich das Gebäude nur unzureichend und wenn dann mit erheblichem finanziellem Aufwand auf den Stand bringen ließe. Am 17.12.2018 wurde gegen die Stimmen der SPD, die einen Neubau an geeignetem Standort forderte, ein Umbau für 812.000,- € beschlossen. Bedenken der SPD über die ungünstige Lage und Detaillösungen bei der Planung (zu kleine Gruppenräume / Sanitäranlagen / zu geringe Durchfahrtshöhen in den Garagen, insgesamt nicht genügend Platz für die Ausrüstung) wurden weggewischt und der Umbau mittels Stimmen der Mehrheitsfraktion beschlossen. 1 ½ Jahre später hat sich die Verwaltung nun die Sache plötzlich noch einmal überlegt und legt ein Konzept mit einer umfassenden Raumerweiterung vor. Die Kosten steigen von gut 800.000,- € auf 1.300.000,- €. Zwar wurde nun die räumliche Situation auf dem Papier verbessert, die altbackene Struktur des Gebäudes lässt sich planerisch nicht unsichtbar machen. Ein Neubau wurde damals mit gut 2 Mio € seitens der Verwaltung flüchtig taxiert. Wer sich die Mühe macht und die Niederschriften der Bauausschusssitzung liest, kann die Mahnung der CDU Vertreter entdecken, dass eine Überschreitung der damaligen Kosten von 800.000,- € andere Investitionen in Lippetal wohl erschweren oder unmöglich machen würde. Und nun? Nun steigt der Kostenrahmen doch erheblich. Ein alter Gebäudekern mitten in einer Wohnsiedlung und die lebensgefährlichen Szenarien eines Feuerwehreinsatzes bei verstopften Straßen in der Rushhour des Kindergartens sowie die kniffligen EinbiegeManöver aus der Anliegerstraße auf die Diestedder Straße mit den großen Fahrzeugen bleiben bestehen. Dass die CDU in der Frage gespalten ist, ist bekannt, aber dass sie wohl abermals in schlafwandlerischer Sicherheit den Weisungen ihrer Vordenker folgen wird, auch. Bei dieser Gemengelage ist es nur eine Randnotiz, dass einige Mitglieder der CDU hinter vorgehaltener Hand befürchten, dass ein Neubau Begehrlichkeiten bei den Wehren in anderen Ortsteilen wecken könnte. Denn diese Befürchtungen gehören in einer Gemeinde wie Lippetal, die immer ein offenes Ohr für eine der wichtigsten Ehrenämtler hatte, auf die andere Straßenseite, nämlich in den Kindergarten